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Die Anzeichen für die Erkrankung eines Wildtieres sind vielfältig und richten sich nach der Erkrankung des jeweiligen Organes. So kann man bei einem verschmutzten Spiegel auf eine Störung im Magen/ Darmbereich schließen. Hustet oder niest ein Stück ständig, so kann es sich um eine Erkrankung der Atmungsorgane handeln.

Ein schlecht aussehendes Haarkleid oder struppiges Haar lassen auf eine Erkrankung oder Beeinträchtigung der Haut schließen. Infolge einer Erkrankung verändert sich meist auch das natürliche Verhalten des Wildes, auch seine Vitalität wird schwächer.

Mögliche Ursachen für die Schwächung des Wildes sind:

  • Mangelnde und unqualifizierte Revierbetreuung: Hierdurch werden verschiedene Mängel nicht rechtzeitig erkannt.
  • Zu hohe Wilddichte: Durch die zu hohe Wilddichte lebt das Wild in einem Stresszustand, dadurch können sich Krankheiten wesentlich schneller ausbreiten.
  • Fehlende Revierhygiene: Durch nicht fachgerechtes seuchensicheres Beseitigen von Fallwild kann sich gesundes Wild anstecken.
  • Fehler in der Fütterung: Durch eine zu späte Fütterung oder einen zu frühen Abbruch der Fütterung im Frühjahr kann es zu einer Störung des Verdauungsvorganges kommen.

 

Viruserkrankungen:

TOLLWUT:

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Die TW ist die wohl gefährlichste Infektionskrankheit, da sie auf alle Säugetiere, viele Vogelarten und den Menschen übertragen werden kann. Bei uns ist der Hauptüberträger der Fuchs. Die Ausbreitung der Tollwut hängt mit der Stärke der Fuchspopulation zusammen. Das Schalenwild ist meist das Ende der Infektionskette. Bei den Haustieren erkranken Rinder, Schafe, Pferde, Hunde und Katzen.

Krankheitsbild: Sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder, deshalb sollte man bei jedem abnormalen Verhalten von Tieren diese als tollwutverdächtig betrachten. Erstes Anzeichen ist der Verlust der natürlichen Scheu vor dem Menschen.

 

PAPILLOMATOSE:

Von dieser Krankheit werden hauptsächlich Gams- und Steinwild befallen. Diese Krankheit tritt vor allem in den Wintermonaten auf und sie befällt nur einzelne Tiere. Durch das Äsen der harten und zähen Winteräsung treten an den Lippen Verletzungen und kleine Risse auf, in die die Viren eintreten.

Krankheitsbild: Der Virus dringt in die Wunden ein und diese Hautpartien beginnen warzenähnlich zu wuchern (bis zur Faustgröße). Die warzenähnlichen Wucherungen kommen am und im Äser, im Schlundbereich, am Lecker und an den Läufen vor. Sie beeeinträchtigen die Äsungsaufnahme und an den Läufen die Beweglichkeit. Dadurch kommt es bei dem betroffenen Tier zur Abmagerung, die mitunter bis zur Verendung führt.

Bekämpfung: Stark befallene und abgemagerte Tiere sind zu erlegen.

 

Bakterielle Erkrankungen:

MILZBRAND:

Wird durch Bakterien, die langlebige Sporen ausbilden, hervorgerufen.

Krankheitsbild: Beim Fallwild kann an den Körperöffnungen blutiger Ausfluss beobachtet werden. Beim Aufbrechen kann man nicht geronnenes, teerfarbiges Blut, eine stark geschwollene Milz und rot gefärbte Darmlymphknoten feststellen. Tritt dies auf, muss man sofort das Aufbrechen einstellen denn es besteht akute Ansteckungsgefahr auch für den Menschen.

Bekämpfung: Kadaver sind unschädlich über einen Tierkörperverwertungsbetrieb zu entsorgen.

 

GAMSBLINDHEIT:

Als Erreger der Gamsblindheit vermutet man nach dem heutigen Stand der Wissenschaft Mykoplasmen. Die Tiere stecken sich gegenseitig durch direkten Kontakt oder durch Insekten an.

Krankheitsbild: Als Folge tritt ein starker Tränenfluss und eine Hornhauttrübung auf, diese kann bis zum Austreten der Augenflüssigkeit führen. In seltenen Fällen kann eine getrübte Hornhaut wieder klar werden und das Sehvermögen des Stückes zurückkehren. Tiere mit getrübter Netzhaut kann man am unsicheren Gang und an ihrem abnormalen verhalten erkennen.

Bekämpfung: Die als befallen erkennbaren Tiere sollten, um den Tieren weiteres Leid zu ersparen, als Sanitätsabschuss erlegt werden. Ist der Krankheitsverlauf nicht zu stark fortgeschritten und besteht die Gefahr des Abstürzens der erkrankten Gams nicht, so kann man diese möglichst ungestört über mehrere Wochen beobachten und den Krankheitsverlauf kontrollieren.

 

Parasitäre Erkrankungen:

Man unterscheidet Außen- und Innenparasiten. Die Innenparasiten befallen innere Organe des Tieres und die Außenparasiten befallen die Haut, den Balg oder die Schwarte des Wildes. Das Vorhandensein von Parasiten bedeutet nicht in jedem Fall, dass das Tier daran auch erkranken muss.

So hat man bei vielen gesunden, im Feist stehenden erlegten Tieren Parasiten nachgewiesen. Krank wird das Tier, wenn die Abwehrkräfte durch eine Stresssituation schwächer werden und das Verhältnis zwischen Wirtstier und Parasiten gestört wird. Für eine solche Schwächung gibt es vielerlei Ursachen: Äsungsmangel, Verletzungen, Überhege, anhaltende Störungen im Einstand und Revier, lang anhaltende Feuchtigkeitsperioden.

 

Aussenparasiten (Ektoparasiten)

FLÖHE, ZECKEN, LÄUSE:

Sie sind blutsuagende Parasiten und kommen bei allen Wildarten vor. Sie lösen beim Wild Juckreiz aus und können, zum Beispiel wie die Zecken, Krankheiten auf den Menschen übertragen.

HAARLINGE, FEDERLINGE:

Sie kommen besonders bei geschwächten Tieren in großer Zahl vor. Sie nähren sich von Hautschuppen, Haaren bzw. von Federn und erzeugen am Wirtstier einen starken Juckreiz.

LAUSFLIEGEN:

Die Hirschlausfliege kommt beim Rot- und Rehwild, die Gamslausfleige beim Gamswild vor. Diese blutsuagenden Fliegen können auch auf andere Wirtstiere, sogar auf den Menschen, übergehen. Bei stärkerem Befall beunruhigen sie das Wirtstier.

Bekämpfung: Das Rotwild kann als Gegenmaßnahme gegen die vorher genannten Parasiten eine Schlammsuhle aufsuchen. Nach dem Inkrustieren der Parasiten im Schlamm wird ein Teil aus der Decke geschüttelt.

RÄUDEMILBEN:

Diese Grabmilben sind die Erreger der Gams- oder Fuchsräude, die bei den in Rudeln lebenden Gams- und Steinwildbeständen leicht von Tier zu Tier übertragen werden. Die Milbe erzeugt durch das Graben von Gängen in der Decke starken Juckreiz und in verbindung mit ihren Exkrementen entsteht eine entzündliche Hautverdickung mit Haarausfall, Abschuppung der Haut, starke Verschorfung und Borkenbildung. Am Beginn der Krankheit kann man diese Krankheitssymptome am Träger und Haupt erkennen, indem das befallene Tier ständig mit den Schalen versucht, diese Stellen zu kratzen oder an einer Baumrinde scheuert. In der Folge wird der übrige Körper befallen und dies führt dann zum Verenden der Tiere.

Bekämpfung: Es müssen alle räudeverdächtigen und geschwächten schlechtverhaarten Tiere als Sanitätsabschuss erlegt werden, um eine Ausbreitung der Räude zu verhindern. Besonderer Beobachtung bedarf es bei Tieren, die sich häufig kratzen und scheuern. Das Wildbret des erlegten Tieres muss unschädlich beseitigt werden, denn es ist ungenießbar.

 

Innenparasiten (Endoparasiten)

GROSSER LEBEREGEL:

Dieser tritt bei Rot-, Reh- und Gamswild auf, kann aber auch beim Hasen vorkommen. der große Leberegel schmarotzt in den Gängen der Leber.

LUNGENWURM:

Diese Lungenwürmer sind tierspezifisch und haben ihre speziellen Zwischenwirte.

  1. Der große Lungenwurm: Er lebt in den Bronchien und der Luftröhre. Bei Befall kommt es zu Entzündungen der Bronchien und als Folge magern die Tiere ab und husten ständig.
  2. Der kleine Lungenwurm: Dieser sitzt im Lungengewebe und kann als kleine gelbgrünliche Verhärtung des Lungengewebes festgestellt werden.

Bekämpfung: Die erkrankten Tiere müssen als Sanitätsabschuss erlegt werden und das Gescheide und die Lunge müssen unschädlich beseitigt werden.

BANDWURM:

Auch die Bandwürmer sind wirtsspezifisch und deshalb hat jede Wildart ihren eigenen Bandwurm. Diese zählen zu den Plattenwürmern und sitzen als Schmarotzer im Dünndarm fest. Jeder BAndwurm benötigt auch seinen eigenen Zwischenwirt. In diesem Zwischenwirt bilden sich aus dem Ei die Finnen heran. Bandwürmer kommen bei Schalenwild, Hasen, Murmeltieren, Füchsen, Hunden und Vögeln vor.

Für den Menschen gefährlich, ja sogar tödlich können die aus den Eiern schlüpfenden Larven des Hunde- und Fuchsbandwurmes sein, denn der Mensch kann für diese als Zwischenwirt auftreten.

Krankheitsbild: Als Folge beim Wild ist eine starke Abmagerung zu erkennen.

Bekämpfung: Findet man beim Aufbrechen eines Stückes Bandwurmfinnen, so muss man diesen Aufbruch unschädlich für andere Tiere entsorgen. Bekämpfen kann man den Bandwurm beim hund mittels Medikamenten und Wurmkuren. Geht der Kopf des Bandwurmes als wichtigster Teil nach der Kur nicht ab, so entwickelt er sich weiter.

 

MAGEN- und DARMWÜRMER:

Im Magen- und Darmtrakt parasitiert eine große Anzahl von verschiedenen Fadenwürmern zum Beispiel:

Haarwürmer, Spulwürmer, Hakenwürmer, Palisadenwürmer, Peitschenwürmer, Pfriemenschwanz…

Die Würmer scheiden die Eier aus, diese gelangen über die Losung ins Freie, dort entwickeln sie sich zum infektionsfähigen Stadium, werden mit der Äsung aufgenommen und gelangen so in den Darmtrakt. Dort entwickeln sie sich zur Geschlechtsreife.

Krankheitsbild: Bei starkem Durchfall durch Magen- und Darmwürmer kommt es zur Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut und dadurch zu Durchfall und als weitere Folge zur starken Abmagerung.

Bekämpfung: An Durchfall erkrankte Tiere müssen im Sommer sofort erlegt werden.

 

RACHENBREMSEN: Die Rachenbremsenfliegen schwärmen an warmen Tagen von Mai bis September. Die kleinen Larven werden durch die Fliege in den Windfang des Wildes gespritzt. Diese wandern durch die Nasenhöhle in den Rachenraum, wo sie sich in ca. 2,5cm lange und 7mm dicke Larven im Kehlkopfbereich bis zum darauffolgenden Jahr ansiedeln. Im Frühsommer werden dann die reifen Larven ausgehustet und an der feuchten Bodenoberfläche verpuppen sie sich und in rund 20 Tagen entwickelt sich daraus dann die fertige Rachenbremse.

Krankheitsbild: Durch das Wandern entsteht Juckreiz; das Rehwild niest und vollbringt drollige Sprünge oder es kratzt sich mit den Hinterläufen am Haupt und versucht durch Hin- und Herschleudern des Hauptes sowie durch Husten sich von den Rachenbremsenlarven zu befreien.

Bekämpfung: Nur bei besonders starkem Befall geht das Wild an den Rachenbremsen ein.

 

MERKE: Jede Verabreichung von Medikamenten an Wildtieren ist verboten!

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